Gaming-Monitor Hertz-Guide: Wann sich 144Hz, 240Hz oder 360Hz wirklich lohnen
Die Marketing-Abteilungen der Monitor-Hersteller überbieten sich gegenseitig mit schwindelerregenden Zahlen. 144Hz ist schon fast der alte Standard, 240Hz gilt als kompetitiver Maßstab und 360Hz schreit nach E-Sport-Dominanz. Doch als Gamer stehst du vor einer simplen, aber entscheidenden Frage: Wie viel Hertz brauche ich wirklich? Ist eine höhere Frequenz automatisch besser oder verbrenne ich nur Geld für einen Vorteil, den ich nie spüren werde?
Keine Sorge, wir beenden das Rätselraten. Dieser Guide ist dein direkter Weg zur Wahrheit. Wir sezieren die einzelnen Hertz-Klassen, zeigen dir, für welchen Spielertyp sie gemacht sind und präsentieren für jede Stufe ein passendes Top-Modell. Vergiss das Marketing-Geschwätz – hier erfährst du, welche Bildwiederholrate deine Investition wert ist.
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Was eine hohe Bildwiederholrate für dein Gameplay bedeutet
Bevor wir in die Klassen einsteigen, ein kurzes Briefing: Hertz (Hz) ist die Frequenz, mit der dein Monitor das Bild pro Sekunde neu aufbaut. Ein 60Hz-Monitor zeigt 60 Bilder, ein 144Hz-Monitor 144. Das Ergebnis einer höheren Frequenz ist eine drastisch verbesserte Bewegungsschärfe und ein flüssigeres Bild. Gegner bleiben bei schnellen Schwenks klarer erkennbar, das Zielen fühlt sich direkter an und die Latenz zwischen deiner Mausbewegung und der Reaktion auf dem Bildschirm sinkt. Voraussetzung ist immer, dass deine Grafikkarte auch konstant hohe Bilder pro Sekunde (FPS) liefern kann. Erst wenn FPS und Hertz zusammenspielen, entfaltet sich die Magie.
Die Hertz-Klassen entmystifiziert: Finde dein perfektes Match
Wir haben den Markt in drei sinnvolle Leistungsklassen unterteilt. Jede hat ihre Daseinsberechtigung – aber nur eine ist die richtige für dich.
1. Der 144Hz- bis 180Hz-Goldstandard: Der Alleskönner für 90% der Gamer
Das ist der Sweet Spot. Der Punkt, an dem Preis, Leistung und spürbarer Nutzen im perfekten Gleichgewicht stehen. Der Sprung von einem alten 60Hz-Bildschirm auf diese Klasse ist der größte und beeindruckendste, den du als Gamer erleben kannst. Das Gameplay wird nicht nur flüssiger, es fühlt sich fundamental anders – direkter, reaktionsschneller, einfach besser an. Diese Klasse ist der unangefochtene König für alle, die eine breite Palette an Spielen genießen, von epischen Open-World-Abenteuern bis hin zu regelmäßigen Multiplayer-Gefechten.
Top-Modell der Klasse: LG UltraGear 27GP850-B (165Hz/180Hz OC)
Dieser Monitor ist quasi das Paradebeispiel für den Goldstandard. Er kombiniert die gestochen scharfe WQHD-Auflösung (2560×1440) mit butterweichen 165 Hz (übertaktbar auf 180 Hz) und einem farbstarken Nano-IPS-Panel.
- Vorteile: Der 27GP850-B liefert ein unglaublich rundes Gesamtpaket. Die Farben sind brillant, die Reaktionszeit von 1ms (GtG) verhindert jegliches Ghosting und die Kombination aus 1440p und 165Hz+ ist der ideale Kompromiss, der auch von Mittelklasse-Grafikkarten noch gut befeuert werden kann.
- Nachteile: Wie die meisten IPS-Panels in dieser Preisklasse ist der Kontrast eher mittelmäßig und die HDR-Performance mit einer HDR400-Zertifizierung ist vernachlässigbar.
- Ideal für welchen Spielertyp? Der Allrounder. Du spielst alles von Cyberpunk 2077 bis Call of Duty und suchst das maximale Upgrade für dein Geld, ohne in den Enthusiasten-Bereich vorzustoßen.

LG UltraGear Gaming Monitor 27GP850-B.AED 68,5 cm
✅ Fantastisches Preis-Leistungs-Verhältnis
✅ Perfekter Mix aus Bildschärfe & Speed
✅ Extrem schnelle Reaktionszeit
❌ Mäßige Schwarzwerte (IPS-typisch)
2. Die 240Hz-Aufstiegsklasse: Die Waffe für ambitionierte Champions
Hier wird die Luft dünner. Die 240Hz-Klasse ist für Spieler, die ihre kompetitiven Games ernst nehmen. Der Unterschied zu 144Hz ist nicht mehr so weltbewegend wie der von 60 auf 144, aber er ist für ein geschultes Auge in hektischen Situationen spürbar. Bewegungen sind noch einen Tick klarer, das Tracking von schnellen Gegnern in Apex Legends oder Valorant wird einfacher. Dies ist kein Kauf mehr für das „allgemein bessere Spielgefühl“, sondern eine gezielte Investition in kompetitive Performance.
Top-Modell der Klasse: Alienware AW2723DF (240Hz/280Hz OC)
Alienware steht für aggressives Gaming-Design und kompromisslose Leistung, und der AW2723DF ist da keine Ausnahme. Er packt extrem schnelle 240 Hz (übertaktbar auf 280 Hz) in ein scharfes WQHD-Panel.
- Vorteile: Die schiere Geschwindigkeit dieses Monitors ist beeindruckend. Das „Fast IPS“-Panel hält mit der hohen Bildrate mit und liefert ein sauberes, schlierenfreies Bild. Features wie G-Sync Compatibility und eine gute Farbabdeckung machen ihn zu einem starken Gesamtpaket.
- Nachteile: Um konstante 240+ FPS in WQHD zu erreichen, brauchst du einen High-End-PC. Zudem ist der Preisaufschlag gegenüber der 165Hz-Klasse erheblich.
- Ideal für welchen Spielertyp? Der ambitionierte Ranglisten-Jäger. Du verbringst die meiste Zeit in E-Sport-Titeln und willst jeden möglichen Vorteil nutzen, um im Rang aufzusteigen. Du hast die passende Hardware, um ihn zu füttern.

Alienware AW2723DF 27 Zoll QHD (2560×1440)
✅ Spürbar klarere Bewegung in Shootern
✅ Top-Verarbeitung & Design
✅ Ideal für kompetitives Gaming
❌ Benötigt eine sehr starke GPU
3. Die 360Hz+ E-Sport-Elite: Wenn Millisekunden über Sieg entscheiden
Willkommen an der Spitze der Nahrungskette. 360 Hz sind kein Upgrade mehr, sie sind ein spezialisiertes Werkzeug. Der visuelle Unterschied zu 240 Hz ist für die allermeisten Menschen vernachlässigbar. Der wahre Vorteil liegt in der Reduzierung der Systemlatenz auf das absolute Minimum. Jede Information erscheint Sekundenbruchteile früher auf dem Schirm. Das ist irrelevant für 99,9% der Spieler, aber für einen E-Sport-Profi, dessen Karriere von einer einzigen Reaktion abhängen kann, ist es das entscheidende Quäntchen.
Top-Modell der Klasse: ASUS ROG Swift PG27AQN (360Hz)
ASUS ROG hat diesen Monitor in Zusammenarbeit mit E-Sport-Profis entwickelt. Er ist der erste, der die brachiale Geschwindigkeit von 360 Hz mit der begehrten WQHD-Auflösung vereint.
- Vorteile: Dieser Monitor ist das schnellste, was du für kompetitives Gaming kaufen kannst. Die „Ultrafast IPS“-Technologie und eingebaute Tools wie der NVIDIA Reflex Latency Analyzer sind ausschließlich darauf ausgelegt, jede Millisekunde an Verzögerung zu eliminieren.
- Nachteile: Der Preis ist exorbitant hoch und der Monitor verlangt nach der absolut schnellsten Hardware, die auf dem Markt erhältlich ist. Der Nutzen rechtfertigt die Kosten nur für eine winzige Zielgruppe.
- Ideal für welchen Spielertyp? Der E-Sport-Profi oder der vertraglich gebundene Semi-Profi. Gaming ist dein Beruf und du brauchst das beste Werkzeug, ohne Kompromisse und ohne Blick auf das Preisschild.

ASUS ROG Swift PG27AQN – 27 Zoll WQHD Gaming Monitor
✅ Geringstmögliche Systemlatenz
✅ Absolute Bewegungsschärfe auf Profi-Niveau
❌ Vorteil für Nicht-Profis quasi nicht existent
Kaufberatung kompakt: Deine 3-Schritte-Checkliste zur richtigen Hertz-Zahl
Unsicher, welche Klasse die richtige ist? Beantworte diese drei Fragen:
- Welche Games spielst du hauptsächlich?
- Mix aus allem (Story, RPG, gelegentlich Shooter): 144Hz – 180Hz ist perfekt.
- Hauptsächlich kompetitive Shooter (Valorant, CS2, Apex): 240Hz ist ein sinnvolles Upgrade.
- Du bist auf dem Weg zum Profi: Nur dann denkst du über 360Hz nach.
- Was steckt in deinem PC?
- Sei ehrlich zu dir selbst. Schau dir aktuelle Benchmarks für deine Grafikkarte an. Wenn sie in WQHD keine konstanten 150+ FPS schafft, ist alles über 165Hz verschwendet. Dein PC diktiert die Regeln.
- Wie hoch ist dein Budget?
- Die 144/180Hz-Klasse bietet mit Abstand das meiste für dein Geld. Jeder Schritt nach oben wird exponentiell teurer. Investiere überschüssiges Budget lieber in eine stärkere GPU – davon profitierst du mehr.
Fazit: Die klügste Investition für dein Gaming-Setup
Der Hertz-Krieg wird weitergehen, aber du musst nicht jede Schlacht mitkämpfen. Für die überwältigende Mehrheit der Gamer ist die Sache klarer als je zuvor.
Unsere Top-Empfehlung für die sinnvollste und wirkungsvollste Investition in dein Gaming-Erlebnis ist ein Monitor aus der 144Hz- bis 180Hz-Klasse mit WQHD-Auflösung, wie der LG UltraGear 27GP850-B.
Er bietet den transformativsten Sprung in der wahrgenommenen Performance und trifft den perfekten Punkt aus Geschwindigkeit, Bildschärfe und Preis. 240Hz und 360Hz sind faszinierende Technologien für eine hochspezialisierte Elite, aber der Goldstandard für exzellentes Gaming für alle bleibt im 144-180Hz-Bereich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Macht eine hohe Hertz-Zahl bei 4K-Auflösung Sinn? Ja, aber es ist eine extreme Nische für absolute High-End-Systeme. Stand August 2025 ist es selbst für die stärksten Grafikkarten wie eine NVIDIA GeForce RTX 4090 eine große Herausforderung, in anspruchsvollen Spielen 4K-Auflösung mit konstant über 144 FPS zu liefern. Ein 4K 144Hz Monitor ist eine exzellente, zukunftssichere Wahl für ein immersives Erlebnis, aber 240Hz bei 4K ist aktuell praktisch kaum erreichbar und daher nicht sinnvoll.
Was ist der Unterschied zwischen Reaktionszeit (ms) und Input Lag? Die Reaktionszeit (meist in ‚ms GtG‘ angegeben) ist eine Panel-Eigenschaft und beschreibt, wie schnell ein Pixel seine Farbe ändern kann. Eine niedrige Reaktionszeit verhindert Schlieren und Ghosting. Der Input Lag ist die Gesamtverzögerung zwischen deiner Eingabe (z.B. Mausklick) und der sichtbaren Reaktion auf dem Bildschirm. Er umfasst die Reaktionszeit, aber auch die Signalverarbeitung im Monitor und im PC. Beide Werte sollten für gutes Gaming niedrig sein.
Lohnt sich ein Upgrade von einem 144Hz-Monitor auf einen 165Hz- oder 180Hz-Monitor? Nein, ein gezieltes Upgrade lohnt sich absolut nicht. Der Unterschied von 20-30 Hz in diesem Bereich ist visuell nicht wahrnehmbar. Betrachte 144Hz, 165Hz, 170Hz und 180Hz als eine einzige Leistungsklasse. Wenn du heute einen neuen Monitor kaufst, sind Modelle mit 165Hz+ oft der moderne Standard, aber ein Wechsel von einem bestehenden 144Hz-Gerät ist nicht zu empfehlen.
Sollte ich für hohe Hertz-Zahlen lieber auf Bildqualität, z.B. bei einem TN-Panel, verzichten? Früher war das ein gängiger Kompromiss, heute ist er nicht mehr nötig. Moderne ‚Fast IPS‘- und OLED-Panels bieten sowohl exzellente Reaktionszeiten, die für 240Hz und mehr ausreichen, als auch eine hervorragende Farbdarstellung und Blickwinkelstabilität. TN-Panels haben nur noch in der Nische der allerhöchsten Bildraten (über 360Hz) eine Existenzberechtigung. Für die meisten Gamer ist ein IPS-Panel die beste Wahl.
Beeinflusst die Hertz-Zahl auch die Arbeit unter Windows oder in anderen Anwendungen? Ja, definitiv. Der Effekt ist auch außerhalb von Spielen sofort sichtbar. Das Bewegen des Mauszeigers, das Scrollen durch Webseiten oder das Verschieben von Fenstern fühlt sich auf einem 144Hz-Monitor erheblich flüssiger und direkter an als auf einem 60Hz-Bildschirm. Allein dieser Qualitätsgewinn bei der täglichen Nutzung ist für viele bereits ein Grund, nicht mehr zu 60Hz zurückkehren zu wollen.
Verwendete Quellen
- PCGH.de (PC Games Hardware)
- Linus Tech Tips (YouTube Channel)